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Personen, die Google verwenden, sollten besonders auf diese Suchergebnisse achten


Der Schriftzug ist so klein, dass er vielen Nutzern wahrscheinlich gar nicht auffällt. Wer über Google nach Online-Shops, Software oder anderen Produkten sucht, erhält oft "gesponserte" Ergebnisse. Das sind bezahlte Anzeigen, vermerkt über dem jeweiligen Google-Resultat.

An sich nichts Ungewöhnliches. Allerdings nutzen Kriminelle die sogenannten "Google Ads" immer wieder, um Nutzer auf schadhafte Webseiten zu locken. Zum Beispiel Ende Januar, als das Landeskriminalamt Niedersachsen (LKA) eine entsprechende Warnung veröffentlichte.

"Zur Zeit häufen sich die Berichte über Google Ads, die vorgeben eine legitime und nützliche Software als Download bereitzustellen (u.a. LibreOffice, gimp, OBS), aber tatsächlich eine schadhafte Datei enthalten, die nach dem Herunterladen und anschließender Ausführung Ihren Rechner mit Malware infiziert", hieß es auf der Webseite der Behörde.

Das funktionierte laut LKA über eine Weiterleitung. Klickten Nutzer auf die manipulierten Google-Anzeigen, gelangten sie auf Fake-Webseiten. Es ging darum, ihnen Schadsoftware unterzujubeln, im schlimmsten Fall das gesamte System mit Ransomware außer Kraft zu setzen.

Malvertising: "Firmen bauen oft unzureichende Hürden auf"

Google löscht Tausende schadhafte Anzeigen pro Minute.

Google löscht Tausende schadhafte Anzeigen pro Minute.

Imago

Anna Lena Fehlhaber kennt das Problem. Sie arbeitet als Dozentin für "Human Factors in Cybersecurity" an der Leibniz Universität in Hannover. "Firmen wie Google bauen oft unzureichende Hürden auf, wenn es darum geht, welche Werbeanzeigen sie erlauben", sagt die Sicherheitsforscherin im Gespräch mit CHIP.

In der Vergangenheit sei es vergleichsweise einfach gewesen, mit frisch registrierten Webseiten Werbung zu schalten. Kriminelle nutzten das Prozedere für die eigenen Zwecke. "Als Anzeige ganz oben in den Google-Suchergebnissen zu erscheinen, kann Seiten seriös wirken lassen", sagt Fehlhaber.

Allerdings blieben die manipulierten, schadhaften Suchergebnisse nicht unbemerkt. Immer wieder berichteten Medien über die Malvertising-Kampagnen. Und die Aufschreie entfalteten ihre Wirkung. "Google war gezwungen, genauer zu überprüfen, was man da eigentlich alles zulässt", sagt Fehlhaber.

Der Tech-Gigant bestätigt auf CHIP-Anfrage, dass es Kontrollmechanismen gibt. Im sogenannten "Ads Safety Report" heißt es: "Wir haben über 5,2 Milliarden Anzeigen wegen Verstoßes gegen unsere Richtlinien blockiert oder entfernt. Das sind mehr als 9.000 Anzeigen pro Minute."

Google hat neue Zertifizierungsrichtlinien eingeführt

Adblocker helfen gegen maliziöse Anzeigen.

Adblocker helfen gegen maliziöse Anzeigen.

Imago

Ein Google-Sprecher erklärte unserer Redaktion außerdem, dass Kriminelle häufig ausgefeilte Maßnahmen anwenden, um ihre Identität zu verbergen "und sich unseren Richtlinien und deren Durchsetzung zu entziehen".

Um dem entgegenzuwirken, habe Google neue Zertifizierungsrichtlinien eingeführt, das Überprüfungsverfahren für Werbetreibende intensiviert und die Kapazitäten zur Erkennung und Verhinderung koordinierter Betrügereien erhöht. "Wir sind uns des Anstiegs betrügerischer Werbeaktivitäten bewusst. Die Behebung dieses Problems hat oberste Priorität."

Trotzdem können Nutzer auch selbst etwas tun, um sich vor schadhaften Google-Anzeigen zu schützen. Adblocker sind laut Fehlhaber eine Option - also Filterprogramme oder Add-Ons, die Werbung auf Internetseiten unterbinden. Außerdem sollten User "darauf achten, ob es sich bei einem Ergebnis um eine Werbeanzeige handelt", sagt die Sicherheitsexpertin.

Das lässt sich am Zusatz "gesponsert" oder "Ad" erkennen. Auch das LKA Niedersachsen empfiehlt Nutzern nach unten zum ersten "richtigen" Suchergebnis zu scrollen und die gesponserten Einträge zu ignorieren, um sich vor möglicher Schadsoftware zu schützen.

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Google meistgenutzte Suchmaschine der Welt

Helfen kann auch, zu überprüfen, wohin der Link eines gesponserten Ergebnisses führt. Das geht oft über die angezeigte URL, aber nicht immer. Manchmal sind Internetadressen so gut gefälscht, dass normale User den Unterschied zur echten Seite kaum erkennen können.

Forscher haben mit Absicht einige der maliziösen Anzeigen, vor denen das LKA Niedersachsen im Januar warnte, angeklickt. Gesponserte Ergebnisse, die zunächst nach Links zum Programm "Gimp" aussahen, führten letzten Endes zu Webseiten, auf denen Gimp mit zwei "i" geschrieben wurde. Spätestens dann sollte der Fehler also auffallen.

Fehlhaber sagt: "Google Ads anzuklicken, kann manchmal bereits gefährlich sein. Deutlich riskanter wird es, wenn Nutzer Software von gefälschten Seiten herunterladen und ausführen." Denn auch, wenn sie das Programm später wieder deinstallieren. Malware kann sich längst an anderen Orten im Gerät eingenistet haben.

Insgesamt sind maliziöse Google-Ads ein Thema, das viele User beschäftigt und beschäftigen sollte. Gerade, weil Google sowohl am Desktop als auch am Smartphone die mit Abstand meistgenutzte Suchmaschine ist. Das zeigen aktuelle Daten, die Statista aufbereitet hat.

Im Juli 2023 hatte Google demnach weltweit einen Anteil von knapp 83,5 Prozent am Desktop-Suchmaschinenmarkt. Mobil waren es 96 Prozent.

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Author: Sean Rice

Last Updated: 1703424003

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Name: Sean Rice

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